Was ist Zucker?
Über die Araber und einige Kreuzzüge gelangte das Zuckerrohr nun auch nach Europa. Die Fürsten und Könige waren direkt davon begeistert. Da es aber sehr schwer war um 1370 an diesen Zucker heran zu kommen, waren Zuckerprodukte und der Zucker selbst sehr teuer. Beispielsweise musste man für zwei Kilo Zucker, vier Mastochsen hergeben.
Das Zuckerrohr führte seine Reise fort und gelang mit Christopher Kolumbus in der zweiten Amerikareise nach Süd-Amerika. Kolumbus ergriff die Gelegenheit als er sah, dass die Karibik ein ideales Umfeld für das Zuckerrohr war. Schon 1503 waren die ersten Sklaven von Afrika unterwegs nach Latein-Amerika um auf den Plantagen zu arbeiten, damit man der Nachfrage in Europa Folge leisten konnte. 10 bis 15 Millionen Afrikaner wurden in der Zeit von 1450 bis 1850 versklavt, nur um Zucker für Europa herzustellen.
1747 entdeckte dann der Chemiker Andreas Sigismund Marggraf, dass in Deutschland die Runkelrübe den gleichen Zucker wie die Zuckerrohre enthält, jedoch leider nur in einer geringen Menge. Allerdings konnte sein Schüler, Franz Carl Achard später Rüben züchten, welche einen solch hohen Zucker Anteil besaßen, dass es sich lohnte sie in Massen zu produzieren. 1802 entstand die erste Zuckerrübenfabrik in Deutschland und dank Napoleon (er hatte die Handelswege mit England blockiert und somit gab es kein Zucker für Europa) wuchs die Nachfrage rapide an. Weitere Fabriken folgten und somit war die Zuckerindustrie in Europa entstanden.
Noch heute werden etwa 90% des Zuckers in Europa aus Zuckerrüben gewonnen.